Die Restaurierungswerkstatt
Eine der tragenden Säulen des Deutschen Textilmuseums Krefeld ist die Textilrestaurierungswerkstatt mit ihrem Team aus Diplom-
und Master-Restauratorinnen. Ihre vordringliche Aufgabe ist die Pflege und Erhaltung der eigenen Sammlung.
Die Restauratorinnen führen Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen an den vielfältigen Objekten der Sammlung aus, um diese für die Zukunft zu erhalten und bei Ausstellungen für die Betrachtenden erlebbar zu machen. Zu letzterem gehört neben dem Ausstellungsauf- und Abbau die Anfertigung passgenauer Montagen und Figurinen sowie die publikationsfähige Objektfotografie.
Die Durchführung textiltechnologischer Analysen der Objekte, bei denen die Materialien und Herstellungstechniken untersucht
werden, vertieft das Objektverständnis und ermöglicht die Zuordnung zu einem Gesamtkontext.
Weiterhin gehören zur Betreuung der Sammlung Aufgaben der präventiven Konservierung, wie beispielsweise die Überwachung der Klima- und Lichtverhältnisse in Depot- und Ausstellungsräumen, fachgerechte Lagerung der Objekte und Dokumentationen.
Zudem bietet die Restaurierungswerkstatt Studierenden der Restaurierungswissenschaften die Möglichkeit zu studienvorbereitenden und -begleitenden Praktika.
Bewerbungen richten Sie bitte an:
Deutsches Textilmuseum Krefeld
Werkstattleitung Restaurierung
Frau Verena Thiemann und Frau Claudia Vollmuth
Andreasmarkt 8
47809 Krefeld
textilmuseum@krefeld.de
Restaurierung Prestigesache - Bürgerlicher Kleiderluxus im 18. Jahrhundert.
Dieser Film führt in die Vorbereitungen unserer aktuellen Ausstellung "Prestigesache - Bürgerlicher Kleiderluxus im 18. Jahrhundert" ein. Bekommen Sie einen Einblick in die umfangreichen Arbeiten unserer Restaurierungswerkstatt, die zur fertigen Ausstellung führen.
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Restaurierung einer Herrenweste aus dem 18. Jahrhundert
Für unsere aktuelle Ausstellung "Prestigesache - Bürgerlicher Kleiderluxus im 18. Jahrhundert" wurden neben Seidengeweben auch mehrere Kleidungsstücke ausgewählt. Darunter war auch diese reich bestickte Herrenweste, die in der Vorbereitung für die Präsentation aufwändig restauriert wurde.
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Restaurierung eines Banyans
Wie kommt ein Hausmantel aus dem 18. Jahrhundert vom Museumsdepot in die Vitrine?
Im 18. Jahrhundert war die Kleidung des Adels durch vorgegebene Materialien und Tragevorschriften für verschiedene Anlässe gekennzeichnet. Für offizielle und formelle Veranstaltungen war die Grand Parure unverzichtbar. Je informeller und privater eine soziale Zusammenkunft war, desto komfortabler konnte die Kleidung sein.
Im Verlauf des Jahrhunderts tauchte bei Männern ein auffälliges Kleidungsstück auf, das von fernöstlichen Einflüssen inspiriert
war: der Hausrock oder Hausmantel. Besonders beliebt waren die sogenannten Banyans, die aus exotisch gemusterten Seidenstoffen oder indischen Baumwollstoffen (Chintz) hergestellt waren. Der Wert der Stoffe wurde an dem aufwändigen Färbeprozess gemessen. Diese Art des Hausmantels war dem japanischen Yukata (Kimono) mit weiten, geraden Ärmeln nachempfunden und oft knöchellang und ohne Verschluss.
Da dieses Kleidungsstück nicht dem Modewandel unterworfen war, galt der Besitz eines solchen Mantels als Zeichen zeitlosen guten Geschmacks und Wohlstands. Daher waren Porträts mit Herren im Hausrock oder -mantel seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts besonders beliebt. Der Träger betonte damit seine Zugehörigkeit zu den gebildeten und weltoffenen Gesellschaftskreisen seiner Zeit.
Möchten Sie einen weiteren Blick in unsere Restaurierungswerkstatt werfen? Der Film "Von Außerirdischen und Sternenkalendern" zeigt einen Ausschnitt der vielfältigen Arbeitsschritte, die nötig sind, um sehr alte und wertvolle Textilien fachgerecht für eine Ausstellung, wie z.B. "Peru - ein Katzensprung", vorzubereiten.
Film: © Claudia Vollmuth